Hormonstörungen

Hormone spielen eine wichtige Rolle bei der Regulation des Stoffwechsels im Körper. Sie beeinflussen den Energieverbrauch, den Appetit, den Blutzuckerspiegel, den Fettstoffwechsel und andere metabolische Prozesse. Es gibt jedoch verschiedene Hormonstörungen, die nicht unbedingt zu Stoffwechselstörungen zählen, da sie den Stoffwechselprozess im Körper nicht direkt beeinflussen. Beispiele für Hormonstörungen, die nicht primär als Stoffwechselstörungen betrachtet werden sind beispielsweise Nebennierenstörungen oder hormonelle Fortpflanzungsstörungen. Es ist wichtig zu beachten, dass viele Hormonstörungen verschiedene Aspekte des Körper- und Stoffwechselsystems beeinflussen können (siehe auch Bluthochdruck und Prädiabetes), und die Unterscheidung zwischen reinen Hormonstörungen und Stoffwechselstörungen kann manchmal schwierig sein. In einigen Fällen können Hormonstörungen auch sekundäre Auswirkungen auf den Stoffwechsel haben. Eine umfassende Diagnose sehen wir als selbstverständlich an, um die genaue Ursache und die Auswirkungen einer Hormonstörung zu bestimmen und Sie umfassend zu beraten.

Möglichkeiten der Hormon Therapie

Die genaue Art und Dauer der Hormontherapie hängt von der spezifischen Diagnose, den individuellen Bedürfnissen und dem Krankheitsverlauf ab. Um den Hormonspiegel zu überwachen und die Behandlung wenn nötig anzupassen, erfordert die Hormontherapie in der Regel eine genaue fachärztliche Betreuung mit regelmäßigen Nachuntersuchungen. Je nach Krankheitsbild bedarf es einer Hormonersatztherapie mit synthetischem Hormon um den Hormonmangel auszugleichen und den Stoffwechsel zu normalisieren. In anderen Fällen die Verabreichung von Östrogenen, Progesteron oder einer Kombination beider Hormone, um Symptome zu lindern.

Zu unseren Schwerpunkten zählen

  • erhebliches Übergewicht (Adipositas)
  • Diabetes mellitus (Typ 1, Typ 2, Prädiabetes, MODY, Schwangerschaftsdiabetes)
  • Schilddrüsen- und Nebenschilddrüsen-Erkrankungen (z. B. Schilddrüsenknoten, Schilddrüsenüber- und -unterfunktion)
  • Calcium- und Knochenstoffwechselstörungen (z. B. Osteoporose)
  • arterielle Hypertonie (Bluthochdruck)
  • Fettstoffwechsel-Störungen (hohes Cholesterin und/oder hohe Blutfette)
  • Erkrankungen der Hypophyse (Hirnanhangdrüse) z. B. Wachstumshormonmangel
  • Nebennierenerkrankungen (z. B. Morbus Addison, Cushing-Syndrom, zu viel oder zu wenig Aldosteron oder Phäochromozytom)
  • Blutsalzverschiebungen (zu viel oder zu wenig Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphat)
  • ungewollte Kinderlosigkeit
  • Erkrankungen der weiblichen und männlichen Geschlechtsdrüsen (z. B. ungewollte Kinderlosigkeit, Testosteron-Mangel)
Hormonstörungen bei der Frau
Das Polyzystisches Ovarialsyndrom (PCOS) ist eine hormonelle Störung bei Frauen, bei der die Eierstöcke übermäßige Mengen an männlichen Hormonen produzieren. Dies kann zu einem gestörten Hormongleichgewicht führen, das den Stoffwechsel beeinflusst und zu Insulinresistenz, Gewichtszunahme und anderen Stoffwechselproblemen führen kann. Da das POC auch mit einem unerfüllten Schwangerschaftswunsch einhergehen kann, ist die Erkrankung für die betroffenen Frauen psychosozial sehr belastend. Ein weiterer Aspekt dieser Hormonstörung ist die vermehrte männliche Körperbehaarung, die  ästhetisch oft als störend empfunden wird.
Es gibt eine Vielzahl von anderen hormonellen Störungen, bei denen eine Hormontherapie eingesetzt werden kann, um den Hormonspiegel im Körper zu regulieren. Oft auch in den Wechseljahren wünschen sich Betroffene eine fachärztliche Beratung und Begleitung. Hormontherapie kann auch bei bestimmten Krebserkrankungen eingesetzt werden, insbesondere bei hormonempfindlichen Tumoren wie Brustkrebs oder Prostatakrebs. Aber auch nach Genesung kann eine Hormontherapie sinnvoll sein, beispielsweise wenn die eigene Hormonproduktion aufgrund Entfernung der Eierstöcke gestört ist.
Wir besprechen die Behandlungsziele individuell mit jeder Frau. Gerne auch auf Wunsch in enger Kooperation und Austausch der betreuenden Frauenärzte.
Hormonstörungen beim Mann
Bei Männern können Hormonelle Ungleichgewichte im Fortpflanzungssystem zu Hypogonadismus führen. Diese Störungen können Fruchtbarkeitsprobleme und andere Symptome verursachen, sind jedoch nicht primär mit dem Stoffwechsel verbunden.
Bei Männern mit zunehmenden Alter tritt häufig eine Reduktion des männlichen Sexualhormons Testosteron auf. Begleitende Erscheinungen gehen einher mit Libido-Verlust, Erektionsstörungen, Antriebsarmut bis hin zu depressiver Verstimmung. Auch die Abnahme der Muskelmasse bei gleichzeitiger Zunahme des Bauchfettes sind Begleiterscheinungen, welche den betroffenen Männern nicht nur psychosozial belasten, sondern auch zu weiteren Gesundheitsstörungen führen können.
Eine bereits häufig in der Pubertät auftretende Hormonstörung wird als Gynäkomastie bezeichnet. Eine Vergrösserung der Drüsenkörper der männlichen Brust, die nicht selten auch schmerzhaft sein kann. Besonders junge Männer fühlen sich durch dieses Krankheitsbild ästhetisch sehr belastet. Tritt die Gynäkomastie erst im Erwachsenenalter auf ist eine Hormonabklärung unabdingbar.